Ich erwarte ein Bier mit hohem Alkoholgehalt und einer Menge komplexer Aromen. Eines, bei dem sich der Alkoholgehalt “einschleicht”, weil er im Geschmack nicht sehr offensichtlich ist.
Aroma: Komplex mit mäßiger bis signifikanter Würze, mäßig fruchtigen Estern und geringen Alkohol- und Hopfenaromen. Großzügig würzige, pfeffrige, manchmal nelkenartige Phenole. Die Ester erinnern oft an Zitrusfrüchte wie Orangen, können aber manchmal auch einen leichten Bananencharakter haben. Ein geringer, aber ausgeprägt würziger, blumiger, manchmal duftender Hopfencharakter ist gewöhnlich zu finden. Alkohole sind weich, würzig und von geringer Intensität. Keine heißen Alkohol- oder Lösemittelaromen. Der Malzcharakter ist leicht. Kein Diacetyl.
Aussehen: Tiefgelbe bis tiefgoldene Farbe. Gute Klarheit. Spritzig. Lang anhaltender, cremiger, steiniger, weißer Kopf, der beim Verblassen charakteristische “belgische Spitze” auf dem Glas ergibt.
Geschmack: Vermählung von würzigen, fruchtigen und alkoholischen Aromen, unterstützt durch einen weichen Malzcharakter. Niedrige bis mäßige Phenole haben einen pfeffrigen Charakter. Die Ester erinnern an Zitrusfrüchte wie Orange oder manchmal Zitrone. Gewöhnlich findet man einen schwach bis mäßig würzigen Hopfencharakter. Alkohole sind weich, scharf, oft etwas süß und von geringer Intensität. Die Bitterkeit ist in der Regel mittel bis hoch, was auf eine Kombination von Hopfenbitterkeit und hefeproduzierten Phenolen zurückzuführen ist. Erhebliche Karbonisierung und Bitterkeit verleihen einen trockenen Abgang mit einem mäßig bitteren Nachgeschmack. Kein Diacetyl.
Mundgefühl: Mittelschwerer bis mittlerer Körper, wenn auch leichter als die beträchtliche Schwerkraft vermuten ließe (dank Zucker und hoher Karbonisierung). Hoher Alkoholgehalt sorgt für eine angenehme Cremigkeit, aber wenig bis gar kein offensichtliches Erwärmungsgefühl. Kein Heißalkohol- oder Löslichkeitscharakter. Immer sprudelnd. Niemals adstringierend.
Gesamteindruck: Ähnelt stark einem Strong Golden Ale, aber etwas dunkler und etwas vollmundiger. Hat in der Regel einen eher runden Malzgeschmack, sollte aber nicht süß sein.
Kommentare: Hat einen hohen Alkoholgehalt, schmeckt aber nicht stark nach Alkohol. Die besten Beispiele sind hinterhältig, nicht offensichtlich. Eine hohe Karbonisierung und Dämpfung trägt dazu bei, die vielen Aromen hervorzuheben und die Wahrnehmung eines trockenen Abgangs zu verstärken. Die meisten Trappistenversionen haben mindestens 30 IBUs und sind sehr trocken. Traditionell in der Flasche konditioniert (“in der Flasche refermentiert”).
Geschichte: Ursprünglich vom Trappistenkloster in Westmalle popularisiert.
Zutaten: Die helle Farbe und der für ein Bier dieser Stärke relativ leichte Körper sind das Ergebnis der Verwendung von Pilsner Malz und bis zu 20% Weißzucker. Gebräuchlich sind Edelhopfen oder steirische Vergoldungen. Es werden belgische Hefestämme verwendet - solche, die fruchtige Ester, würzige Phenole und höhere Alkohole produzieren - oft unterstützt durch etwas wärmere Gärungstemperaturen. Gewürzzusätze sind im Allgemeinen nicht traditionell und sollten, falls sie verwendet werden, nicht als solche erkennbar sein. Ziemlich weiches Wasser.